Typisch Thai:

Königsbilder

Kurioses am Rande des Kulturschocks, kurz und schmerzlos erklärt


Übrigens: KÖNIGSBILDER


Sie gehören in jeden Haushalt; jedes Geschäft oder Unternehmen hat mindestens ein königliches Portrait in seinen Räumen. An vielen Straßenkreuzungen blickt Seine Majestät König Bhumipol, Rama IX. gütig von einem großen Plakat. Geschmückt mit Blumen und Girlanden und oft gemeinsam mit Königin Sirikit und königlichen Symbolen sind sie Beweis für die innige und alltägliche Verehrung des thailändischen Königshauses. Doch auch die Verehrung vorheriger Könige gehört zur Identität alter und junger Thais. Die häufigsten Ikonen sind König Chulalongkorn (Rama V) und König Mongkut (Rama IV). Wenn Seine Majestät auf den Bildern eine Kamera um den Hals trägt, dann um seine Visionskraft und Kreativität zu preisen. Und wenn der Inhaber eines Geschäftes Prinzessin Sirindhorn in einem goldenen Bilderrahmen verehrt, dann nicht ohne Stolz über Ihr soziales Engagement. Die Königsfamilie ist ein wichtiger Teil der thailändischen Gegenwart und künstlerische Verfremdungen, wie knallbunte Popart-Portraits an Kaufhaus-Fassaden, sind durchaus als Würdigung zu verstehen. Doch auch das königliche Abbild etwa auf Münzen verdient Respekt und niemals sollte eine versehentlich fallen gelassenes Geldstück mit dem Fuß am Davonrollen gehindert werden.

Übrigens: HAUSNUMMERN

Mit ihren Unterteilungen vor und hinter Schrägstrichen und den scheinbar willkürlichen Nummerierungen von Sois, Moos und Mubaans sorgen Adressen in Thailand bei Neuankömmlingen für grandiose Verwirrungen – sollten sie überhaupt in westlichen Lettern geschrieben sein. Dennoch gibt es einige Regelmäßigkeiten, die das Finden einer Adresse erleichtern. So haben die Seitenstraßen (Soi) einer Hauptstraße oft zwei Bezeichnungen: Einen Eigennamen, nach einer Person, einem Tempel oder einem sonstigen Gebäude in dieser Gasse, sowie eine fortlaufende Nummer. Sukhumvit 38 ist also nicht eine Hausnummer, sondern die 38. Gasse der Sukhumvit. Manchmal werden diese nochmals aufgeteilt, etwa in Charansanitwong 50/1 und 50/2 etc., meistens liegen gerade Nummern auf einer und ungerade Nummern auf der anderen Straßenseite. Hausnummern besonders außerhalb der Innenstadt sehen oft so verwirrend aus wie auf dem Foto. Hier ist es gut zu wissen, dass der Teil vor dem Strich (101) für das gesamte Grundstück steht und der hintere Teil für ein Haus auf dem Gelände – in dieser Siedlung sind es über 150 Häuser unter einer Nummer. Ansonsten sind die Adressen in Thailand wie folgt aufgebaut: Zu Beginn steht die detaillierteste Information (Hausnummer), am Ende Stadt, Bezirk und Land.  Das sollte auch dem Souvenir gelingen.

Übrigens: ELEFANTEN

Auf ihrem Rücken reiteten Siams Könige in die Schlacht, ihre Arbeitskraft machte viele historische Bauten erst möglich und ein weißer (und damit besonders verehrenswürdiger) Elefant zierte einst die Landesflagge. Eine goldene Vergangenheit für die Riesen des Dschungels, doch die Gegenwart sieht weniger rosig aus. Trotz offizieller Verbote, Elefanten in die Stadt zu bringen, betteln sie nachts an belebten Plätzen und bringen dem Glück, der sie mit Zuckerrohr oder Bananen füttert oder sich unter ihrem Bauch hindurchduckt. Als Arbeitstier sind sie ebenfalls nicht mehr zugelassen und obwohl es in Thailand noch mehr wilde als zahme Elefanten gibt, begegnet man ihnen heute nur noch an ihrem letzten Rückzugsort: der Tourismusindustrie. Unter manchmal streitbaren Bedingungen sichern Siams stolze Elefanten ihren Bestand als Reittiere für Reisegruppen. Anders ist ihre Unterhaltung heute kaum zu finanzieren und ein Trend zum verantwortungsvollen Umgang mit den Dickhäutern gibt Hoffnung, dass der Elefant aus Thailand nicht vollkommen verdrängt werden wird

Alexander Heitkamp

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