Alle Jahre wieder:
Flutwarnung in der Regenzeit
Es regnet zurzeit täglich in Thailand. Mindestens einmal am Tag, dann aber heftig. Erinnerungen an ein überschwemmtes Königreich werden wach; damals kämpfte das Land mit der schlimmsten Flut seit 50 Jahren. In diesem Jahr sagte die Regierung mit zahlreichen Versprechungen dem Hochwasser den Kampf an. Doch das Wasser steigt und fliesst unaufhörlich in Richtung Bangkok...
Bangkok, 14.9.2012
Es geht wieder los - vor allem in Nordthailand! Nach extrem heftigen Regenfällen sind derzeit 15 Provinzen, vor allem aber Sukhothai und Lampang überflutet, teilte das Thailändische Fremdenverkehrsamt mit. Wasserpegel steigen unaufhörlich; Kanäle und Flüsse schwappen über. Noch sind Attraktionen wie der "Sukhothai Historical Park" geöffnet, aber Sorge macht sich breit, denn das Wasser strömt bereits jetzt in Richtung Bangkok.
Für das kommende Wochenende hat das Meteorologische Institut erneut heftige Schauer vorausgesagt. Unterdessen erlies das "National Disaster Warning Centre" am heutigen Freitag eine Flutwarnung für den Norden und Osten des Landes sowie für die Hauptstadt Bangkok. Alle 50 Distrikte seien angewiesen worden, entsprechende Vorkehrungen zu treffen und vor allem Wasserpumpen bereit zu halten, um die Strassen von Regenwasser zu befreien. Dies berichtete die Bangkok Post in ihrer aktuellen Ausgabe. Einheimische, die in unmittelbarer Nähe des Chao Phraya Fluss leben, sollen sich sogar auf Evakuierungen vorbereiten.
20 Millionen Euro gegen das Hochwasser
Um ein Flut-Disaster wie im letzten Jahr zu verhindern, hatte die Regierung Mitte des Jahres ein zusätzliches Budget von 769 Millionen Thai Baht (knapp 20 Mio €) bereitgestellt und versprochen, alle notwendigen Vorkehrungen zu treffen, um dem drohenden Hochwasser in diesem Jahr zu trotzen. So wurde das Geld unter anderem in einen Siphon-Bau und in eine Pumpstation investiert, um die Industriegebiete nördlich von Bangkok zu schützen. Zudem wurde ein Fonds unterstützt, welcher von der Thammasart Universität aus in Hochwasser-kritischen Regionen zum Einsatz kommt. Doch sind die Behörden wirklich vollumfänglich gerüstet? Staudämme bekommen weiterhin Risse oder brechen unter den Wassermassen (wie in Sukhothai), und wieder sind Strassen und Häuser überschwemmt (Chiang Mai, Ayutthaya und andere Provinzen). Einen weiteren Imageschaden wie im Jahre 2011 kann sich Thailand nicht leisten, und so arbeitet die Regierung unter Premierministerin Yingluck Shinawatra mit Hochdruck daran, die Bevölkerung, Urlauber und ausländische Investoren davon zu überzeugen, dass sie die Lage "voll und ganz" im Griff haben... (NG)Weitere interessante Artikel