Attacke gegen Touristensteuer:

Wird sie nun doch nicht eingeführt?

Die geplante 500 Baht "Tourist Tax" machte weltweit Schlagzeilen; Kritik von höchster Ebene wurde zwischenzeitlich laut. Nun scheint die TAT einrenken zu wollen.


Die Nachricht von einer Einreisesteuer ins thailändische Königreich für alle Touristen ging um die Welt. Kaum ein Blatt, das nicht über die 500 Baht berichtete, die - laut Vorschlag des Gesundheitsministeriums und der Touristenbehörde - ab kommenden Jahr bei der Ankunft entrichtet werden soll. Dies war sogar der britischen Zeitung „Mirror“ eine Schlagzeile auf dem Titelblatt wert. Bei Reisebüros, Hotels und Vereinen rund um den Tourismus ist der Ärger groß, und nun bläst auch noch der Präsident von WTTC ins gleiche Horn. David Scowsill, Präsident und CEO vom "World Tourism and Travel Council" (WTTC), kann einer neuen Touristensteuer auch nichts Gutes abgewinnen und bezeichnet sie gar als „ungeheuerlich“. Es wird allgemein vermutet, dass mit den 14 Milliarden Thai Baht zusätzlicher Einnahmen die offenen Rechnungen in Krankenhäusern beglichen werden sollen, die von Touristen ohne Versicherung hinterlassen werden. Thaizeit berichtete ausführlich über die Hintergründe... 

Backpacker adé

Ausserdem erhoffe man sich bei der TAT, mit der Einreisesteuer Rucksacktouristen abzuhalten, die dem Gesundheitsminister Pradit Sintavanarong angeblich mehr und mehr ein Dorn im Auge sind. Diese würden kein Geld ins Land bringen, meist nur auf Beachparties tanzen - zum Beispiel auf der Full Moon Party, alkoholisiert durch die Gegend fahren und Unfälle verursachen. Zudem sei diese Gruppe von Leuten in der Regel nicht - oder nur ungenügend - versichert, wenn sie im Krankenhaus landen. Womit er wieder bei seinem Thema wäre: Einreisesteuer zur Deckung von unbezahlten Krankenhausaufenthalten und Behandlungen. "Nun sei der Zeitpunkt gekommen, den Qualitäts-Tourismus zu fördern", sagte der Gesundheitsminister vor einem Monat gegenüber Medienvertretern.   

Davor jedoch warnt der WTTC-Präsident: „Keiner weiß, wie so eine Steuer aufgenommen wird. Das kann ein selbstzerstörerischer Schritt sein, was zu einem Rückgang der Touristen und somit der wirtschaftlichen Entwicklung führen könnte.“ Beim Thailändischen Tourismusamt TAT versuchte man prompt zu beschwichtigen, handele es sich doch zunächst "nur um einen Vorschlag", der sowieso zuerst noch vom Kabinett und den involvierten Ministerien genehmigt werden müsse. Allerdings, so berichtete das Reiseportal "TTR Weekly", wurde die TAT Pressemitteilung vorzugsweise in England verteilt, und weder auf ihrer Homepage noch in einem internationalen Medien Update veröffentlicht.
Führt Thailand Anfang 2014 die 500-Baht-Touristensteuer nun ein, oder nicht? Wir werden die THAIZEIT-LESER über die nächsten Entwicklungen auf dem Laufenden halten...

Nathalie Gütermann

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