Bangkok:
In bestem Fahrwasser
Als hanseatischer Rechtsanwalt in Bangkok: Andreas Richter
Dreißig Jahre ist ein gutes Alter für einen großen Schritt, mag sich der frischgebackene Jurist Andreas Richter seinerzeit gedacht haben und stieg ins Flugzeug. Zwölf Jahre später hat er sein Rückflugticket immer noch nicht angerührt und lebt glücklich in Bangkok. Bereut hat er den Umzug nach Asien keinen Moment – hat er doch hier eine glänzende Karriere absolviert.
Souverän aber bescheiden sitzt uns Andreas Richter in seinem verglasten Eckbüro gegenüber. Als er einen Moment nachdenkt, schweift sein Blick über den Lumpini-Park und die Skyline Bangkoks. „Wir bieten einfach eine exzellente Beratung und einen außergewöhnlich guten Service – wir antworten grundsätzlich innerhalb von vierundzwanzig Stunden und betreiben ein intensives Mandantenmanagement.”, erklärt er den Erfolg seiner Kanzlei.
Direkt nach dem Studium der Rechtswissenschaften, Referendariat und zweitem Staatsexamen wurde der gebürtige Schwabe in Thailand tätig, zwei Jahre später bereits Partner bei Blumenthal Richter & Sumet. Seit 1999 ist er Managing Partner der Kanzlei. Während des Gespräches versuchen wir, etwas Schwäbisches an ihm zu erkennen. Ohne Erfolg. Uns sitzt vielmehr ein waschechter Hanseat gegenüber – nüchtern und analytisch aber auch visionär und begeisterungsfähig. Die Prägung kommt nicht von ungefähr: Seit dem Kindergarten lebte Richter in Norddeutschland.
Auf die Frage, was er an Thailand liebt, antwortet Andreas Richter ohne zu Zögern: „Die geschäftlichen Möglichkeiten, die netten Menschen und den angenehmen Lebensstil.” Er bedauert, dass viele Investitionen an Thailand vorbei, mehr oder weniger „ungeprüft”, nach China gehen. Thailand habe viele Vorzüge gegenüber dem großen Nachbarn und bewege sich, trotz teilweise berechtigter Kritik, „grundsätzlich in die richtige Richtung”. Ein wissendes Lächeln umspielt dabei seine Mundwinkel.
„hamburger jung”
Richter stammt aus einer Offiziersfamilie und hat einen Bruder und eine Schwester. Er ist verheiratet mit einer Thai-Chinesin, gemeinsam lebt das Paar in einer Villensiedlung im Norden Bangkoks. Während er beruflich Mandanten wie Volkswagen, Audi, Bosch-Siemens oder die LTU in Sachen Gesellschaftsrecht und Unternehmensgründung berät, ist er privat gern Zuhause. Zum Kochen und Weintrinken zum Beispiel. Oder auf dem Golfplatz. Leider hat sich sein Handicap von ehemals 18 etwas verschlechtert, seit er professionelle Golfstunden nimmt. Zweimal im Jahr schafft der beschäftigte Anwalt es darüber hinaus, Segeln zu gehen. Das gehört sich auch so für ‘nen Hamburger Jung’. Neben seiner Tätigkeit als Jurist und Unternehmensberater engagiert sich Andreas Richter in der Gastronomie. Er ist Teilhaber des brasilianischen Rodizio-Restaurants „Fogo Vivo” im InterContinental Hotel. In der einzigen „Churrascaria” Bangkoks gibt es weder Speisekarte noch kompliziertes Bestellen. Dem Gast wird das frisch gegrillte Fleisch nach Wahl direkt auf den Teller gesäbelt. Erfrischend ehrlich und geradeaus. Wie der sympathische Anwalt, der uns gegenübersitzt und sich bei einer Gesprächspause in die Dezemberausgabe der THAIZEIT vertieft.Thaizeit
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