Beschlagnahmte Boeing:
"Bedauern" für Thailands Kronprinz
Die Boeing von Thailands Kronprinz parkt noch immer am Münchner Flughafen. Der Versuch des thailändischen Außenministers, bei einem persönlichen Besuch in Berlin eine Starterlaubnis für die gepfändete Maschine zu erhalten, ist gescheitert. Mehr als tröstende Worte hatte Staatsministerin Cornelia Pieper nicht für Kasit Piromya übrig.
Sie bedauere "die Unannehmlichkeiten" für den Kronprinzen Maha Vajiralongkorn, sagte sie laut Angaben der Nachrichtrenagentur AFP – aber helfen könne die Politik ihm in der Angelegenheit nicht: "Der Fall liegt nun in den Händen der unabhängigen deutschen Justiz", sagte Pieper.
Der Fall kommt vor Gericht
Ein Eilantrag auf Freigabe des Flugzeugs wurde am Freitag vom Landgericht Landshut abgeschmettert. Das Gericht sei noch nicht ausreichend überzeugt, dass die Maschine Eigentum des Kronprinzen sei, hieß es zur Begründung. Die Richter kündigten an, sich in der kommenden Woche wieder mit dem Fall zu befassen.
Die Boeing 737 von Thailands Prinz Maha Vajiralongkorn war am Dienstag auf Antrag des Insolvenzverwalters des Konkurs gegangenen Bauunternehmens Walter Bau auf dem Münchner Flughafen sichergestellt worden. Hintergrund sind Schulden aus einem Autobahnprojekt, die der Staat Thailand bislang nicht bei dem Insolvenzverwalter beglichen hat.
Vor seiner Reise nach Deutschland hatte Thailands Außenminister gesagt, das thailändische Königshaus habe mit der Angelegenheit "nichts zu tun" und vor weiteren diplomatischen Verwicklungen gewarnt: "Wenn es zu lange dauert, könnte das die Gefühle der Thailänder gegenüber den Deutschen und gegenüber Deutschland beeinträchtigen, weil dies mit der Monarchie zu tun hat."
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