Ein Wochenende in Yangon:

Eine Reise in goldene Zeiten

Minglabar! Wer ursprüngliches Asien sucht, muss nach Myanmar reisen - wie kürzlich die "Toten Hosen". Was das einstige Birma an allerlei Schätzen zu bieten hat, ist tatsächlich einzigartig. Wir geben Ihnen einen Einblick!


Wenn Thailand Songkran feiert, feiert auch Myanmar sein Wasserfest "Thingyan" vom 13. - 16 April! Doch lohnt sich ein "Reise nach nebenan" auch das ganze Jahr über.
Schon ein Wochenendtrip nach Yangon, in die größte Stadt des Landes, ist eine Reise zurück in den Glanz vergangener Zeiten; gleichzeitig aber auch eine Reise in den Schatten einer grausamen Militärdiktatur.
Auch Bürgerkriege und Naturkatastrophen haben Stadt und Land stark gebeutelt. Doch dann, im März 2011, rückte Myanmar in den Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit. Es hatte sich aus den Klauen der Junta befreien können, und wer die heutige "Union of Myanmar" bereist, entdeckt ein wahrlich "goldenes Land"!

Thailand wie vor 30 Jahren


Yangon ist im Vergleich zu Bangkok ein verschlafenes Nest, statt Wolkenkratzer prägen goldene Stupas den Horizont und an Stelle des ohrenbetäubenden Lärms von Motorrädern und Autos, hört man in den begrünten Tempelanlagen Glockenklänge und Mönchsgesang. 

Wer ins "Land des sanften Lächelns" eintaucht, macht eine Zeitreise von mehreren Jahrzehnten und landet in einer Epoche, die Thailand schon fast vergessen hat. Bestes Beispiel ist das Kolonial-Hotel, in dem wir absteigen - ein Traum in Teak, umgeben von einem prächtigen Park. Verwundert reiben wir uns die Augen! Das ist Yangon? Nach einem knapp 1-stündigen Flug von Bangkok waren wir auf eine Stadt gefasst, die von Entbehrungen und Armut gezeichnet ist. Doch schon die Fahrt entlang des Prachtboulevards in Richtung Shwedagon-Pagode, dem goldenen Tempelpalast und dem Wahrzeichen der Stadt, belehrt uns eines Bessern. 

Stadt der Gegensätze

Ähnlich wie Bangkok scheint auch Yangon voller Kontraste zu sein. Klar sind uns auf dem Weg ins Hotel die kleinen Sois mit Slum-Ambiente aufgefallen, verdreckt und ärmlich, ebenso wie kaputte Straßen und hie und da ein paar Bettler. Doch dann der krasse Unterschied im Botschaftsviertel! Hier sieht man schon den Fortschritt, und das gepflegte Yangon - so wie sich die Stadt auch als Mitglied der ASEAN-Staaten präsentieren will. Nicht zu vergessen die unschätzbar kostbare Pagode, bestehend aus 60 Tonnen Gold (!), 4500 Diamanten sowie unzähligen Rubinen und Saphiren.

Top-Tipp: Belmond Governor's Residence

Dann sind wir in unserer Wochenend-Residenz angekommen. Der deutsche Hotelmanager Thomas Henseler begrüßt uns herzlich im Herrenhaus aus dem Jahre 1920, ehemals das Privathaus des Gouverneurs von Myanmars "Südstaaten". Wir wandeln die Veranda entlang, bewundern den idyllischen Garten mit altem Baumbestand, Lotusteichen und riesigem Pool, und genießen unser Lunch in einer blütenreichen Laube im Freien (Foto rechts). In der Governor's Residence fühlt man sich wie Scarlett o'Hara und Rhett Butler im Film "Vom Winde verweht" oder im royalen England von anno dazumal, als die Queen bei ihrer "Queen Mum" zum Tee einkehrte. Wie zu erwarten sind die Zimmer und Suiten großzügig geschnitten und mit edlen Hözern, Antiquitäten und Marmorbädern eingerichtet. Einziger Nachteil: das Internet funktioniert nicht - doch dies ist generell noch ein großes Problem im Land.

Sensation: Die "Toten Hosen" in Yangon

Am 6. Dezember 2014 fand ein Schauspiel statt, dass wohl in die Geschichte des Landes eingehen wird. Einen Abend lang verwandelte sich der Kandawgyi Park in eine Bühne für lokale Punkbands - und berühmte Gäste aus Deutschland. Der Auftritt von "Campino & Co" war die Sensation des Jahres und "Tage wie diese" wird auch das Thaizeit-Team so schnell nicht vergessen. Hier geht's zu unserem ausführlichen Bericht.

Schlechte Zeiten, gute Zeiten

Ohne Zweifel hat die jahrzehntelange Terrorherrschaft der Militärdiktatur tiefe Spuren hinterlassen. Was für den Besucher eine eindrückliche Zeitreise in die Vergangenheit ist, bedeutet für viele Einheimische jedoch nach wie vor ein weiteres Verharren im Schatten des goldenen Landes. So ist die Wirtschaft weiterhin praktisch inexistent. "Doch auch das wird sich wohl bald ändern - die Zeichen stehen gut", betont der Deutsche Botschafter Weber-Lortsch während unseres Besuches anlässlich des "Tote Hosen"- Konzerts. Immerhin hat sich bereits viel getan: Das Land hat sich geöffnet, und auch wenn im Vergleich zu Thailand alles doch extrem teuer ist, so kommen die Besucher in Scharen und die Touristendollars fließen. Eine große Attraktion ist die goldene Pagode und auch die mystischen Tempel von Bagan, die jeden Ausflug zu einem unvergeßlichen Erlebnis machen.
Unser Fazit: Rangoon, wie die Stadt unter den Briten hieß, vermag den Besucher mit ihrem Charme schnell einzulullen. Doch die bröckelnden Fassaden der Herrenhäuser erinnern nur noch skizzenhaft an die Hochblüte der Englischen Kolonialzeit - Yangon findet langsam zu sich selbst. Ein abendlicher Spaziergang am Fluss, ein Drink in der Bar des legendären Strand-Hotels oder ein Nachmittag am Kandawgyi-See lässt einen die traurige Vergangenheit dieses Landes schnell vergessen und hoffnungsvoll in eine bessere, "goldene Zukunft" schauen.

>>> Hier geht's zur Bildergalerie: Thaizeit-Impressionen Yangon

Nathalie Gütermann / Pascal Nufer


Thaizeits spezieller Dank gilt Reise- und Lifestyle-Spezialist George Mandler-Maxheim für die Organisation der Reise und der Unterkünfte in Yangon sowie alle seine "Insider-Tipps". Web: gmandlermaxheim.asia Anreise

Bangkok Airways / Thai Airways / Air Asia
Fliegen täglich von Bangkok Einreise / VISUM
Deutsche, Schweizer und Österreicher brauchen ein Visum, das im Voraus auf der Botschaft beantragt werden muss und normalerweise 28 Tage gültig ist. Medien- und Kunstschaffende sollten ihren Beruf besser nicht nennen. Wohnen Ehemals das Herrenhaus des Gouverneurs im prächtigen Kolonialstil, herrlich in einer weitläufigen Parkanlage mit alten Bäumen gelegen. Großer Pool, mehrere Restaurants - auch im Freien. Fantastisches Frühstücksbuffet, gemütliche Bar, eigene Bäckerei und Konditorei. Deutscher Hotelmanager. Nahe der Shwedagon Pagode.
Belmond Governor's Residence

35 Taw Win Road, Dagon Township
Yangon, Myanmar

Tel: +95-1 229860
Fax: +95-1 228260 Web: belmond.com/governors-residence-yangon


Sule Shangri La
Gehobenes Business Hotel im Stadtzentrum. Das einzige Hotel mit schneller, guter und kostenloser Internetverbindung. Lage: In der Nähe des Bogyoke Market (Scott Market), Sule Pagode, China Town, Business District und historischem Yangon. Gehört zur internationalen Hotelkette Shangri-La.


Strand Hotel Die wohl bekannteste und teuerste Adresse Yangons, auch hier Luxus im Kolonialstil, Zimmer ab 415 US$, das Haus wurde von den gleichen Leuten gebaut, wie das berühmte Raffles in Singapore. Tipp für Nicht-Hotelgäste: Die "Strand"-Bar hat Happy-Hour zwischen 17.00 und 20.00 Uhr Essen/Trinken Für asiengewöhnte Mägen ist eine Mahlzeit an den Strassenständen in „Chinatown“ und „Little India“ wärmstens zu empfehlen, Teestuben, die den typischen süßen burmesischen Tee mit Milch servieren, findet man praktisch in jeder Strasse, von einfach bis Luxuriös. Ausprobieren lohnt sich.
Bistros & Bars: MONSOON und UNION CLUB.
Fragen Sie in Ihrem Hotel nach der Wegbeschreibung oder nehmen Sie ein Taxi. Internet/Telefon Mobiltelefone funktionieren je nach Anbieter gar nicht, oder nur für lokale Gespräche. Internationale Telefonate können via Hotelrezeption abgewickelt werden, sind aber sehr teuer. Das Internet ist beschränkt nutzbar. Die meisten größeren Hotels bieten zwar Computer mit Netzzugang an, doch es ist und bleibt mühsam. Geld Landeswährung ist Kyat. Da die Währung außerhalb Myanmars nicht gewechselt wird, muss man sich mit US-Dollar ausstatten (nur neue Scheine werden akzeptiert!).  Im Hotel und nicht am Flughafen wechseln. Geldautomaten gibt’s keine, Kreditkarten werden nur in den großen Hotels akzeptiert. Meist bezahlt man in bar. Ausflugs-Tipps

Wer mindestens drei Tage in Yangon bleibt, sollte sich die Gelegenheit für einen Tagesausflug ins Ayeyarwaddy-Delta nicht nehmen lassen. Schon eine Autostunde von Yangon entfernt findet man burmesischen Alltag, wie ihn andere asiatische Länder zum letzten Mal vor hundert Jahren erlebt haben: Eselkarren und Ochsenfuhrwerke prägen das Straßenbild und Märkte mit exotischem Gemüse, Fleisch und Fisch rufen nach Entdeckung. Je nach Reisebüro sind auch Halbtagestrips aus der Stadt hinaus buchbar. Ultimatives Highlight des Landes:
Die Tempel von Bagan.

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