Königin Sirikits Projekte:

Blumenpark und Handwerkskunst

Das König Bhumibol einst seine "Royal Projects" ins Leben rief, ist allgemein bekannt. Seine Frau ist jedoch ebenfalls eine große Förderin von Projekten, die der Landbevölkerung zu Gute kommen. Hier stellen wir zwei wunderbare Initiativen vor, die man auch als Tourist unbedingt einmal gesehen haben sollte.


Der im Oktober 2016 verstorbene Monarch König Rama IX. und seine Königin waren jahrzehntelang eines der glamourösesten royalen Paare und in der ganzen Welt gern gesehene Gäste. Doch der Jetset und das Leben im Rampenlicht lagen beiden nicht. Sie zogen sich lieber zu "ihren Leuten" zurück: zu den Thais auf dem Land, in der Stadt, auf den Straßen.

Vielen Menschen ist bekannt, dass König Bhumibol schon als junger Mann begann, zahlreiche königliche Projekte ("Royal Projects") ins Leben zu rufen, die er persönlich recherchierte, konstruierte und initiierte - so viele, dass man sie an dieser Stelle gar nicht auflisten kann. Dies bescherte dem Land nachhaltige Verbesserungen und Erfolge! Die Thailänder liebten ihn abgöttisch dafür.
Doch auch Queen Sirikit setzte sich als "Mutter aller Thais" während der letzten Jahrzehnte unermüdlich für das Wohl des Volkes ein.  

Der Erhalt der Kultur und des traditionellen Kunsthandwerks liegt ihr bis heute besonders am Herzen. Siehe dazu diesen ausführlichen Thaizeit-Bericht. Auch für den Umweltschutz engagierte sich die Königin: Für die Einrichtung des Queen Sirikit Study Centre of Wild Plants wurde sie 1986 vom "World Wide Fund for Nature" als führende Naturschützerin ausgezeichnet. Eine weiteres Projekt, dass vor allem viele Hobbygärtner, Botaniker, Forscher... und auch Touristen... in ihren Bann zieht, ist der königliche Botanische Garten in Nordthailand.

Queen Sirikit Botanic Garden 

Auf dem Weg in die Bergwelt von Moncham im Nordwesten von Chiang Mai lohnt sich ein Abstecher in den Distrikt Mae Rim, denn dort befindet sich eine paradiesisch schöne Parkanlage. Sie wurde 1993 eröffnet und steht unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Naturressourcen und Umwelt. Der Botanische Garten, rund 45 Autominuten von der Altstadt von Chiang Mai entfernt, ist mit seinen rund 560 Hektar gigantisch groß, deshalb sollte man mit einem Fahrzeug hierher kommen. Drei große Flüsse treffen in diesem Gebiet aufeinander und versorgen den Park das ganze Jahr über mit Wasser. Das sonnige, aber eher kühle Klima in dieser Bergregion ist ebenfalls ideal für das royale Projekt. Auf der Fahrt durch mehrere Waldstücke kommen wir an Bananen-Plantagen ("Banana Avenue"), einen tropischen Palmengarten, Kräutergärten und an einem kleinen Naturkundemuseum vorbei, doch die eigentlichen Sehenswürdigkeiten befinden sich oben auf dem Berg-Plateau. Hier finden sich weitläufige Blumenbeete, himmelhohe Wasserfontänen, der sogenannte "Canopy Walk" - eine 400 Meter lange und 20 Meter hohe Stahlbrücke, die quer durch den Dschungel gebaut wurde (Foto rechts) - sowie der "Glasshouse Complex", in dem höchst seltene Pflanzenarten, Kakteen und Palmen kultiviert werden.  Außerdem zu bewundern: Orchideen, Riesenfarne und Wasserblumen, die sich zwischen künstlichen Wasserfällen und den Felsen im "Rock Garden" ausgebreitet haben. Zu guter Letzt wäre natürlich der Rosengarten zu erwähnen, der sich überhalb des Gewächshauses befindet. Für Naturfreunde ist es eine wahre Freude,  zwischen den rosaroten Beauties spazieren zu gehen. 

>>> Hier geht's zu unserem Fotoalbum

Bangsai Art & Craft Centre

Das "Handicraft"-Areal zwischen Bangkok und Ayutthaya ist ebenfalls eines von vielen wichtigen Projekten Ihrer Majestät. Die Bekämpfung der Armut durch alternative Einnahmequellen, in diesem Fall durch die Ausbildung von mittellosen Menschen im traditionellen, fast vergessenen Kunsthandwerk, und die damit verbundene Schaffung von neuen Arbeitsplätzen – das war das Ziel. Dies ist erfolgreich gelungen. Heute können sich viele Dörfer durch die Herstellung und den Verkauf von wirtschaftlich sinnvollen Produkten aus eigener Kraft versorgen. Mittlerweile ist das "Support Centre" sogar eine Touristen-Destination mit mehr als 200.000 Besuchern pro Jahr. Über eine Gesamtfläche von fast 160 Hektar erstrecken sich eine Vielzahl von Fabrikgebäuden und etwa 30 verschiedenen Ateliers, die Touristen besichtigen können: Batik, Nähen, Maschinenstickerei, Seiden- und Brokatweberei, Lederverarbeitung und Korbflechterei, Emaillearbeiten, Teppichknüpfen, Porzellanmalerei, Lackierungs-Prozesse, Puppen-,  Masken-  und Glasfigurenherstellung, sowie die Fertigung von Gebrauchsgegenständen aus Keramik, Ton, Holz und Kunststoff.
Besucher können von einem Workshop zum nächsten schlendern, die Präzision und Finesse der „Handarbeiter“ bewundern, und die Produkte auch frisch von der Werksbank erwerben – meist zu einem Spottpreis.

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Nathalie Gütermann (Text & Fotos)


Queen Sirikit Botanic Garden

Von Chiang Mais Altstadt sind es gut 30 Kilometer und man sollte ca 45 Minuten Fahrzeit einrechnen. Bei Mae Rim beginnt eine recht kurvenreiche Bergstraße, aber es gibt genügend Schilder zum "Botanic Garden". Auf dem Gelände gibt es zwei große Parkplätze. Eine Tram (kleine Straßenbahn) und einen Bus mit offenem Dach fahren regelmäßig den gesamten Garten ab. Erwachsene zahlen 30 THB, Kinder (unter 135 cm) zahlen 10 THB. Eintritt: Erwachsene 100 THB, Kinder 50 THB. Senioren frei. Öffnungszeiten: 8:30 - 17:00 Uhr. Web: qsbg.org

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