Typisch Thai:

Wochentage

Kurioses am Rande des Kulturschocks, kurz und schmerzlos erklärt


Übrigens: Wochentage


Seit den Vorbereitungen zum Thronjubiläum des Königs im letzten Jahr herrscht auf Thailands Straßen und vor allem in den Büros nur eine Farbe: Gelb. Ob Demo, Betriebsausflug oder Feierabendverkehr, man trägt gelbe Shirts, gerne auch mit dem Wappen des Königs, und symbolisiert damit Einigkeit und Stärke. Doch nationaler Stolz und Gleichschaltung sind nicht die Hintergedanken des Aufzugs. Gelb ist schlicht die Farbe des ersten Tages der Woche. Und da seine Majestät an einem Montag geboren wurde, zeigt ihm seine Treue, wer montags und zu besonderen Anlässen die Farbe des Königs trägt.
Auch die anderen Tage der Woche sind eigenen Farben zugeordnet. So ist Dienstag rosa, Mittwoch grün, Donnerstag orange und Freitag hellblau. Samstag ist lila und der Sonntag rot und obwohl eine alte Tradition, sieht man auch heute Thais, die ihre Kleidung nach diesen Regeln auswählen. Und dann gibt es da noch den achten Wochentag, der in Wirklichkeit nur eine Nacht dauert: Mittwochnacht. Sie gehört dem Gott der Eklipse und seine Farbe ist schwarz. Ebenso ist jeder Tag für besondere Dinge vorgesehen und andere sind eher zu meiden – wie etwa das Haareschneiden am Mittwoch. Noch heute ein Grund, warum mancher Frisörbetrieb an diesem Tag geschlossen bleibt.

Übrigens: Loy Krathong

Das Lichterfest wird in vielen Ländern Asiens gefeiert, doch jedes Land hat seine eigene Tradition es zu begehen. In Thailand heißt sie seit dem Sukhothai Imperium „Loy Krathong“ und kündigt sich jeden November wieder an mit dem gleichnamigen Erkennungssong, der in Supermärkten und Einkaufszentren hoch und runter spielt. Kleine Floße aus Bananenholz oder Brotteig werden mit Blüten dekoriert. Kerzen und Räucherstäbchen sind Gaben an die Göttin des Flusses, die mit dem Floß, dem „Krathong“, auch die Sorgen des letzten Jahres wegträgt. Ein paar Geldstücke auf dem Gesteck sollen den Reichtum mehren. Sie dienen zunächst aber als Garant dafür, dass die Kinder im Wasser den Krathong zur Flussmitte bringen, von wo er besonders weit treiben kann – natürlich nicht ohne sich dabei der Münzen zu bemächtigen. Für Touristen muss auch schon mal der Hotelpool für eine Loy Krathong Zeremonie herhalten, doch Vorsicht: hier können die Sorgen schnell wieder zurückkommen zum Davontreiben ist der Pool selten groß genug.

Übrigens: Motorradtaxen

Bangkoks Straßen sind notorisch verstopft, selbst kurze Strecken können bei starkem Regen oder einem Blechschaden stundenlanges Warten bedeuten. Selbst die bei Touristen so beliebten Tuktuks haben Schwierigkeiten voranzukommen, wenn sich noch immer einer durch die Blechschlangen windet: der Motorroller. Kaum verwunderlich also, dass sich das Motorradtaxi so großer Beliebtheit erfreut. Doch auch viele schmale Gassen und Stege abseits der Autostraßen sind anders gar nicht zu befahren und da beim Motorrad der Grundpreis wie man ihn vom Taxi kennt wegfällt, sind sie besonders für kurze Strecken lukrativ. Dabei können zwei gleich lange Strecken durchaus unterschiedliche Preise haben, da Hauptverkehrsadern einen „Verkehrsbonus“ kosten. Wer nur durch Seitengassen fahren lässt, spart so noch ein paar Baht, fährt vor allem aber sicherer. Viele Fahrer der „Motosai“ arbeiten übrigens Teilzeit: Nach ihrer Schicht in der Fabrik kommen sie zur Taxistation, meist ein hölzerner Sala an der Mündung einer Seitengasse, und ziehen ihre bunte Weste über, die Sie als Taxi erkennbar macht. Dann fahren sie gegen Entgelt die Kollegen zum Bus oder zum Markt um die Ecke.

Alexander Heitkamp

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