Unruhen in Bangkok(14):
Warnung der Botschaften & Vorsorgemaßnahmen für 13.1.2014
Aufgrund der aktuellen Krise in Thailand - und einem vorläufigen Höhepunkt der Proteste am 13. Januar - nehmen die 3 Botschafter der Länder Deutschland, Österreich und Schweiz persönlich Stellung zur geplanten Total-Blockade in Bangkok.
In einer E-Mail warnen die Diplomaten vor der Lahmlegung der Hauptstadt durch Massen-Proteste und schließen Chaos und Versorgungsengpässe nicht aus. Sogar Lebensmittel- und Bargeldvorräte für einige Tage werden empfohlen. Reisenden wird zudem dringend nahegelegt, ihre Reiseplanung entsprechend anzupassen und längere Verzögerungen einzuplanen. Die thailändischen Behörden haben unterdessen für das gesamte Stadtgebiet sowie für die an Bangkok grenzenden Provinzen ein besonderes Sicherheitsregime nach dem "Internal Security Act" verhängt.
Rolf Schulze,
Deutscher Botschafter in Thailand
Einige oppositionelle Gruppen planen am/ab dem 13. Januar 2014 zur Durchsetzung ihrer politischen Ziele den Straßenverkehr in Bangkok im größerem Stil zu behindern. Ob dies gelingt, wie lange diese Aktionen dauern und welche Folgen dies für das tägliche Leben in Bangkok haben wird, ist zurzeit völlig offen. Geplant ist die Behinderung des Verkehrs durch Demonstrationen an zahlreichen Verkehrsknotenpunkten der Stadt (Thaizeit berichte: "BKK Shutdown - Was Reisende jetzt wissen sollten"). Obwohl die praktischen Auswirkungen nicht vorhersehbar sind, empfehle ich Ihnen trotzdem einige grundlegende Vorsorgemaßnahmen:
- Tanken Sie rechtzeitig Ihre Fahrzeuge auf und füllen Sie die Reservekanister
- Legen Sie sich einen Bargeldvorrat an. Niemand weiß, ob alle ATM in der nächsten Woche aufgefüllt werden.
- Überprüfen Sie Ihre Lebensmittelvorräte auf ausreichende Reis-, Nudel- oder sonstige haltbare Lebensmittelvorräte
- Achten Sie darauf, dass Ihre Wasservorräte (Sprinkle etc.) aufgefüllt sind
- Versorgen Sie sich rechtzeitig mit dringend benötigten Medikamenten
- Überprüfen Sie die Guthaben Ihrer Mobiltelefone und füllen Sie diese ggf. auf (pre-paid)
- Wenn Sie am 13.01.2014 vorhaben, über die Flughäfen Suvarnabhumi oder auch Don Mueang zu verreisen, planen Sie in jedem Fall genügend Zeit für die An- und Abreise zum und vom Flughafen ein. Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, ziehen Sie Ihre Reise vor oder legen Sie diese auf einen etwas späteren Zeitpunkt. Es besteht auch die Möglichkeit sich in Flughafennähe ein Zimmer zu nehmen, um die Abreise am nächsten Tag sicher zu stellen.
- Verzichten Sie, wenn möglich, vor allem am 13.01.2014 auf Ihr Fahrzeug und steigen Sie auf den öffentlichen Personennahverkehr um.
- Bringen Sie überall Geduld und die nötige Portion Langmut auf.
Noch einmal: Niemand kann die Dauer und die Auswirkungen der Behinderungen voraussagen. Wie Sie hoffe ich, dass das Alltagsleben sobald wie möglich wieder seinen gewohnten Gang gehen wird. Trotzdem sollten wir uns alle im Rahmen der Möglichkeiten durch kluge Vorsorge vor unnötigen Engpässen schützen.
Christine Schraner Burgener,
Schweizerische Botschafterin in Thailand
Die Androhung der oppositionellen Demonstranten, ab 13.1. ganz Bangkok zu einem Stillstand zu bringen, lässt ungewiss, welche Konsequenzen dies haben wird. Im Moment ist es schwierig abzuschätzen, wie der Zugang zu den Flughäfen gewährleistet wird. Wir empfehlen daher, unnötige Reisen zu vermeiden, welche ihre Heimreise gefährden könnten. Im Falle von Verkehrsbehinderungen wird Reisenden empfohlen, sich lokal über alternative Reisemöglichkeiten zu erkundigen und gegebenenfalls die Normalisierung der Lage abzuwarten. Die schweizerische Botschaft in Bangkok hat bei Verkehrsbehinderungen nur eng begrenzte - je nach Situation gar keine - Möglichkeiten zur Unterstützung bei der Aus- oder Weiterreise. Für den 2. Februar 2014 sind Neuwahlen angesetzt worden. Weitere Demonstrationen sowie gewalttätige Auseinandersetzungen sind im ganzen Land und insbesondere in der Region Bangkok vor und während den Wahlen sowie nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses wahrscheinlich. Halten Sie sich auf dem Laufenden und befolgen Sie die Anweisungen der Behörden.
Kontaktieren Sie in Notfällen die Botschaft +66 2674 6900 oder die Helpline in Bern +41 (0)800 24 7 365. Wir machen Sie auch auf unsere Reisehinweise aufmerksam, die wir ständig anpassen: www.eda.admin.ch/bangkok.
Enno Drofenik,
Österreichischer Botschafter in Thailand
Bangkok ist nach wie vor mit Großdemonstrationen der Regierungsgegner konfrontiert. Diese verliefen bisher großteils friedlich und sind nicht gegen Ausländer gerichtet; größere Verkehrsbehinderungen in der Stadt bzw. am Weg von und zum Flughafen können jedoch nicht ausgeschlossen werden.
Für den Zeitraum ab 13.1. 2014 haben die Regierungsgegner weitere Großdemonstrationen angekündigt, in deren Rahmen sie wichtige Straßenkreuzungen Bangkoks besetzten, sowie die Verwaltung blockieren wollen. Es besteht ein erhöhtes Sicherheitsrisiko! Öffentliche Verkehrsmittel und die Flughäfen wurden ausdrücklich ausgenommen. Die österreichische Botschaft empfiehlt, Protestversammlungen zu meiden und den Anordnungen der Sicherheitskräfte stets Folge zu leisten.
Thaizeit/NG; Fotos: Nathalie Gütermann/Khun Ot
Krisenvorsorgeliste: Für Ihre Sicherheit im Ausland
Reiseregistrierung für Touristen und ausländische Bürger in Thailand
Sie planen einen Urlaub oder einfach nur einen Auslandsaufenthalt in Thailand, doch wer weiß im Notfall - oder bei einer politischen Krise wie jetzt im Januar 2014 - wo Sie im Fall des Falles zu erreichen sind? Die Botschaft sollte dies wissen! Deshalb jetzt registrieren und im Fall des Falles zusätzliche Sicherheit genießen!
Deutschland: http://www.bangkok.diplo.de/Vertretung/bangkok/de/04/Krisenvorsorge/0-Krisenvorsorge.html
Österreich: http://www.reiseregistrierung.at/
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