Video bringt Licht ins Dunkel: Risikoreiche Höhlen-Rettung!
Die Bergung der eingeschlossenen 12 Jugendlichen in Chiang Rai ist vollbracht. Aber wie lief die Aktion wirklich ab? Was ist in der "Tham Luang Cave" in den letzten dramatischen 2 Tagen und Nächten geschehen? Jetzt wurden erstmals Filme und Fotostrecken veröffentlicht...
Videos und Fotostrecken zeigen erstmals die risikoreiche Rettungsaktion der "Wild Boar"-Fussballmannschaft aus einer Höhle in Chiang Rai. Foto: Thai Navy SEAL
Chiang Rai, 14. Juli 2018
Haben Sie sich auch schon mal gefragt: "Wie sind die Jungs eigentlich da raus gekommen? Wie konnten sie dem kilometerlangen Labyrinth entkommen? Und wie genau wurden sie von den Thai Navy SEALS und den Profis aus dem Ausland gerettet?
Haben Sie sich auch schon mal gefragt: "Wie sind die Jungs eigentlich da raus gekommen? Wie konnten sie dem kilometerlangen Labyrinth entkommen? Und wie genau wurden sie von den Thai Navy SEALS und den Profis aus dem Ausland gerettet?
Millionen Menschen auf dieser Welt haben das "Höhlen-Drama" im Norden Thailands in Tageszeitungen, im Fernsehen und auch hier auf Thaizeit.de verfolgt und mitgehofft, dass bei der extrem riskanten Rettung des jungen "Wild Boar"-Fussballteams in der vergangenen Woche alles gut geht. Und es ging alles gut!
Höhle wird Museum. Hollywood ist schon da.
Unterdessen kennt jeder schon diesen Namen "Tham Luang Cave" und es wird nicht lange dauern, bis Menschenmassen auch zu dieser "Attraktion" pilgern. Das TAT-Büro von Chiang Rai lies bereits Pläne verlauten, ein "Höhlen-Museum" dort zu errichten. Und wie nicht anders zu erwarten, werden demnächst auch mehrere TV-Sender ausführliche Dokumentationen dazu bringen.
Was in Thailand passiert ist umfasst in der Tat alle Elemete, um daraus einen internationalen Filmhit zu machen. Schon jetzt verhandeln Produzenten aus Hollywood vor Ort, um die exklusiven Filmrechte zu bekommen. Vielleicht bekommt die Welt also schon bald den Blockbuster "The Cave" zu sehen, basierend auf den Videos, die in den letzten 2 Tagen veröffentlicht wurden.
Am Ende war die 3-Tages-Operation mit 90 Profitauchern (davon ca 50 Ausländer) ein Erfolg auf allen Ebenen, die das Land des Lächelns auf ganz andere Art und Weise in den Mittelpunkt aller News rückte, als es sonst der Fall ist. Es ging nicht um Sonne, Sand und Strände, sondern um konstante Dunkelheit, glitschigen Schlamm und kalte, klamme Felsen, auf denen 12 Jungs im Alter von 11 - 16 Jahren sowie ihr 25-jähriger Trainer Zuflucht fanden, nachdem sie von Wassermassen nach einem Monsunregen eingeschlossen wurden.
Fast 2 Wochen harrten sie aus, bis sie endlich gegen 22:00 Uhr von den beiden Briten John Volanthen und Rick Stanton entdeckt wurden. "Das war ein enormes Glück" sagen die beiden. Auf keinen Fall wollen sie als "Helden" dargestellt werden, denn "das war eine super Teamarbeit von allen Beteiligten". Das Live-Video, aufgenommen von seiner GoPro-Kamera, das später weltweit gezeigt wurde, haben wir Ihnen bereits in unserem Originalbericht präsentiert. Siehe hier (scrollen Sie bitte ans Ende des Artikels)!
Fels-Labyrint, Strömungen, Null Sicht
Dann begann ein Wettlauf gegen die Zeit. "In den Höhlenkammern ging langsam der Sauerstoff aus. Der O2-Level fiel auf unter 15% (normal sind 21%, 12% ist kritisch). Mehr Regen war angesagt. Wir haben Tag und Nacht gearbeitet, um die Gruppe sicher dort raus zu bringen. Unser Team vergaß dabei selbst die Zeit", erzählt Captain Anana Surawan von der thailändischen Elite-Einheit "1st Special Forces Regiment". Und Kanadier Erik Brown, der auf Koh Tao einen Tauchshop leietet und als einer der 18 Hauptakteure eingesetzt wurde, ergänzt:
"Ohne die detaillierte Vorgehensweise des Militärs und der Thai Navy SEALS hätten wir das niemals hinbekommen. Ich habe noch nie eine solche präzise Planung erlebt!", sagt der 35-jährige. Und die war bitter nötig, denn "die Bedingungen in der Höhle waren katastrophal.
"Ich tauchte etwa 30 Minuten ohne jegliche Sicht. Mein Helm knallte ständig gegen die Felsen.
Das Tauchen, Schwimmen und Waten im tiefen Wasser und gegen die starken Strömungen, das Navigieren durch engste Gesteinlöcher, das Klettern auf die nächsten Ebenen und die ständige Gefahr des Abrutschens - und das über mehrere Kilometer hinweg bis einem die Luft ausgeht - da muss man schon Nerven aus Stahl haben, um das selbst zu überleben..."
Das Tauchen, Schwimmen und Waten im tiefen Wasser und gegen die starken Strömungen, das Navigieren durch engste Gesteinlöcher, das Klettern auf die nächsten Ebenen und die ständige Gefahr des Abrutschens - und das über mehrere Kilometer hinweg bis einem die Luft ausgeht - da muss man schon Nerven aus Stahl haben, um das selbst zu überleben..."
Heldentod eines "Thai Navy Seal"
Ein Retter in der Not und Mitglied der "Thai Navy SEAL" hat die Aktion leider nicht überlebt. Die Trauer ist groß und überschattet das "Happy End" der "Cave Mission".
Khun Samarn Kunan starb mit 38 Jahren als er dabei half, Lufttanks im Innern der Höhle auszulegen. "RIP" (Rest in Peace) schrieben Tausende auf sein FB-Profil. Ihm zu Ehren soll nun eine Statue errichtet werden.
Khun Samarn Kunan starb mit 38 Jahren als er dabei half, Lufttanks im Innern der Höhle auszulegen. "RIP" (Rest in Peace) schrieben Tausende auf sein FB-Profil. Ihm zu Ehren soll nun eine Statue errichtet werden.
Trotz dieses unendlich traurigen Zwischenfalls musste die Rettungsaktion weitergehen.
Der mittlerweile berühmte Arzt und Anästhesit Dr. Richard Harris, ebenfalls ein Profi-Taucher und Höhlenexperte aus Australien, versorgte die Gruppe an Ort und Stelle und blieb nach der Entdeckung bei den "Wild Boars". Er war es der letztlich auch entschied, wie - und in welcher Reihenfolge - sie evakuiert werden sollen.
Sie wurden regelrecht "verpackt", mit Tauchanzügen und mit Atemmasken ausgestattet, und schließlich rund 3 Stunden lang von mehreren Männern - und gegen alle Widrigkeiten - auf Tragen hinaus transportiert. Über und unter Wasser.
"Wir haben sie wie rohe Eier behandelt", sagte einer der Taucher. Und weiter:
Der mittlerweile berühmte Arzt und Anästhesit Dr. Richard Harris, ebenfalls ein Profi-Taucher und Höhlenexperte aus Australien, versorgte die Gruppe an Ort und Stelle und blieb nach der Entdeckung bei den "Wild Boars". Er war es der letztlich auch entschied, wie - und in welcher Reihenfolge - sie evakuiert werden sollen.
Sie wurden regelrecht "verpackt", mit Tauchanzügen und mit Atemmasken ausgestattet, und schließlich rund 3 Stunden lang von mehreren Männern - und gegen alle Widrigkeiten - auf Tragen hinaus transportiert. Über und unter Wasser.
"Wir haben sie wie rohe Eier behandelt", sagte einer der Taucher. Und weiter:
"Um nicht in Panik zu geraten, verabreichte Dr. Harris - ähnlich wie bei einer Operation im Krankenhaus - jedem der "Höhlenkinder" und ihrem Trainer ein Beruhigungsmittel, so dass jeder Einzelne diese mehrstündige Tortur in einem Dämmerzustand überhaupt überstehen konnte.
Nichts anderes wäre möglich gewesen! Denn die jungen Menschen konnten kaum schwimmen, geschweige denn tauchen. Auch ein mehrstündiger Marsch mit allen "Höhen und Tiefen" wäre aufgrund der körperlichen Belastung und dem Schwächezustand der Kinder und ihres Trainers undenkbar gewesen.
"Dr. Richard Harris war maßgeblich an einem reibungslosen und - unter diesen Umständen - gesundheitlich weitgehend unbedenklichen Ablauf beteiligt. Wir sind alle sehr dankbar!"
Nichts anderes wäre möglich gewesen! Denn die jungen Menschen konnten kaum schwimmen, geschweige denn tauchen. Auch ein mehrstündiger Marsch mit allen "Höhen und Tiefen" wäre aufgrund der körperlichen Belastung und dem Schwächezustand der Kinder und ihres Trainers undenkbar gewesen.
"Dr. Richard Harris war maßgeblich an einem reibungslosen und - unter diesen Umständen - gesundheitlich weitgehend unbedenklichen Ablauf beteiligt. Wir sind alle sehr dankbar!"
Denn wie man weiß: die Aktion ist geglückt und die 13 "Wildschweine" sind wohlauf.
P.S. Als Dank für ihre grandiose Hilfe, ihren unermüdlichen professionellen und menschlichen Einsatz, erhalten alle ausländischen "Höhlenretter", die maßgeblich an der erfolgreichen Operation beteiligt waren, die "Thai Elite Card" von der thailändischen Regierung (diese kostet je nach Kategorie bis zu 1 Mio Baht). Benefits sind u.a. eine 5-jährige visumfreie Einreise und kostenfreie Flüge mit Thai Airways sowie weitere Annehmlichkeiten.
Nathalie Gütermann, Fotos: Thai Navy SEAL
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