Affentempel in Thailand – Warnung vor den Affen oder attraktiver Touristenmagnet?
In Thailand gibt es zahlreiche heilige Stätten zu bewundern, und diese sind wunderbar und sehenswert. Bei einem Ausflug nach Hua Hin waren wir jedoch entsetzt. Was als "Touristen Attraktion" angepriesen wird, ist in Wirklichkeit ein "Affenstall"...
Es gibt in Thailand verschiedene Affen zu bewundern. Die Wahrscheinlichkeit, einem Primaten zu begegnen, ist daher sehr groß. Vor allem der Affentempel in der Stadt Lopburi in Zentralthailand gilt als Besuchermagnet. In der „Stadt der Affen“ wimmelt es förmlich von Affen, die sich hier frei bewegen können. Für viele Touristen ist der Affentempel ein kleines Highlight bei Rundreisen – doch was gilt es zu bedenken, wenn man den Affentempel betritt und wie sollten sich Gäste im Umgang mit Affen verhalten?
Was ist der Affentempel in Thailand?
Beim Affentempel – auch als Prang Sam Yot bekannt – handelt es sich um den Lebensmittelpunkt der in Lopburi wohnenden Affen. Gegen eine Gebühr in Höhe von 50 Baht können Gäste den Tempel betreten und sich genauer ansehen. Das Innere des Tempels ziert eine Buddha-Figur, die jedoch von zahlreichen Affen (Javaneraffen) eingenommen wird. Dementsprechend ist Vorsicht beim Betreten der Tempelanlage ratsam.
Denn Affen sind nicht so schüchtern oder süß, wie es vielleicht den Anschein haben mag. Die meisten Tiere haben unlängst ihre Angst vor den Menschen abgelegt und hegen absolut keine Scheu. Es kann demnach also durchaus vorkommen, dass Affen die Gäste anspringen, auf ihre Schultern klettern, Hüte oder Brillen stehlen und kleine Gegenstände an sich nehmen. Daher sollten vor allem Wertsachen gut und sicher verstaut werden.
Achte unbedingt darauf, Handy, Portemonnaie und andere Wertgegenstände in verschlossenen Rucksäcken oder Taschen aufzubewahren. Haben sich die Affen einiger Habseligkeiten angenommen, rücken sie diese nicht so schnell wieder heraus.
Ganz im Gegenteil: Die Beute wird an schwer zugänglichen Stellen verwahrt und ist häufig auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Das Füttern der Affen ist hingegen nicht verboten – dennoch ist es genau diese Angewohnheit, die diese Tiere so menschenfreundlich macht. Die Klettermeister verfolgen ihre Gönner sogar häufig noch über eine lange Strecke, in der Hoffnung, weitere Köstlichkeiten für sich zu gewinnen. Daher ist ein Füttern der Affen besser zu vermeiden.
Wo liegt der Affentempel in Thailand?
Der Affentempel in Thailand befindet sich in der Stadt Lopburi, die ungefähr 140 km von Bangkok gelegen ist und eher ein kleines Städtchen darstellt. In der Stadt, vor allem aber am Affentempel, wohnen inzwischen viele Affen. Daher bezeichnen Touristen, aber auch Einheimische, den Ort als „Stadt der Affen“.
Doch nicht nur Urlauber, die während einer Rundreise seinen kleinen Zwischenstopp in Lopburi vornehmen, nutzen die Gelegenheit, die Affenstadt in Thailand zu besichtigen. Auch einige Backpacker oder Individualreisende zieht es in die affenbesiedelte Stadt, die zum Landkreis Mueang Lop Buri gehört und neben dem Tourismus von der Landwirtschaft leben. Rund um den Ort finden Gäste Felder mit Reis, Baumwolle und Mais an – die Landschaft ist idyllisch, nur das Stadtinnere sowie der Tempel wird von Javaneraffen dominiert.
Wer nach Lopburi anreisen möchte, nutzt am besten den Zug, ein Taxi oder schlicht einen Bus. Vor Ort gibt es zudem einige günstige Unterkünfte sowie Restaurants, die zum Verweilen einladen. Wenn jedoch nur der Affentempel in Thailand besichtigt werden soll, gilt es die Öffnungszeiten zu beachten. Der Tempel hat zwar täglich geöffnet, steht aber Gästen nur in der Zeit von 8:30 bis 18:00 Uhr zur Verfügung.
Was ist das Besondere an Lopburi und dem Affentempel von Thailand?
Lapburi gilt als eine der ältesten Städte des Landes. Die Anfänge können bis ins 7. Jahrhundert nachverfolgt werden. Damals handelte es sich noch um eine einfache Fischersiedlung am Ufer des sagenumwobenen Chao Phraya, der nebenbei bemerkt durch sein Kanalsystem Bangkok den Titel „Venedig des Ostens“ eingebracht hat.
Lapburi könnte fast als ganz normale Stadt durchgehen, in der viele Menschen wohnen und zahlreiche Autos und Busse zur Tagesordnung zählen. Doch immer wieder sorgen Affen für Aufsehen, die einfach die Straßen überqueren. Dabei handelt es sich keineswegs um ein oder zwei Affen-Pärchen, die zwischendurch mal einen Übergang blockieren oder gut gelaunt in den Bäumen sitzen. Laut Zählungen und Expertenschätzungen wohnen inzwischen um die 6.000 Javaneraffen in der Stadt und im Tempel.
Bei Javaneraffen, auch als Langschwanzmakak oder Krabbenesser bekannt, handelt es sich um eine Primatenform der Makaken. Sie sind mit den Meerkatzen verwandt und gelten als Allesfresser. Die Affen ernähren sich zwar in erster Linie von Früchten, greifen aber gern nach allem, was ihnen über den Weg kommt. Ein Affe kann dabei bis zu 12 kg Gewicht zulegen und je nach Lebensweise bis zu 35 Jahren alt werden.
Sie zieren somit auf ganz außergewöhnliche Art das Stadtbild, sitzen nicht nur auf Fußwegen, sondern auch auf Autos, Busdächern oder Stromleitungen. Die Bewohner der Umgebung haben sich unlängst an das Affen-Spektakel gewöhnt – für die Gäste ist das bunte Treiben mit viel Faszination und Spaß verbunden. Doch die Affen hinterlassen manchmal ein kleines Chaos, zerstören fremdes Eigentum und führen ein schier wildes Leben rund um den Affentempel in Thailand.
Das Ziel der Touristen ist dabei natürlich der Prang Sam Yot – der Affentempel, der sich eher im Westen der Gemeinde befindet. Hier befinden sich die drei Heiligen Prangs sowie der San Phra Kann Schrein, der von einer großen Zahl von Affen belagert wird. Der Hindu Tempel stammt aus dem 13. Jahrhundert, macht aber auf Besucher schon von Weitem einen sehr imposanten Eindruck.
Wer sich jedoch der Tempelanlage nähert, sollte die Affen genau beobachten. Die meisten Tiere sind an Gäste gewöhnt und überlegen sich genau, wie sie an Essbares kommen. Daher sind Besucher gut beraten, Wertsachen sowie Speisen und Getränke nicht mit sich zu führen. Somit lassen die Affen in der Regel alle Gäste in Ruhe – der Besuch kann folglich viel entspannter erfolgen.
Fun-Fact:
Jedes Jahr wird in Lopburi das Affenfest gefeiert. Dabei sprechen die Einheimischen vom „Monkey Buffet Festival“ – einem großen Fest, das den Affen gewidmet wird. Es findet stets gegen Ende November statt und stellt dabei ein ziemliches Spektakel dar, dem nicht nur die Bewohner der Stadt, sondern auch zahlreiche Touristen beiwohnen.
Mittelpunkt des Festes ist eine große Opfergabe für die Affen. Diese wird als Festmahl zur Verfügung gestellt. Die Affen können buchstäblich wie bei einem „All-you-can-eat“ sich nach Herzenslust die Bäuche vollschlagen. Es werden neben viel Obst auch manchmal Süßigkeiten und andere Köstlichkeiten gespendet, um den Affen – die immerhin auch den Tourismus vorantreiben – einen kleinen Dank zu zollen.
Warum sollten wir bei einem Besuch am Affentempel in Thailand vorsichtig sein?
Affen sind sehr intelligente Tiere. Hierbei handelt es sich keineswegs um niedliche Wesen, mit denen man kuscheln kann. Der Javaneraffe ist ein tagaktives Tier, das sich in Lopburi zwar immer mal wieder auf Bäumen oder Häusern anfindet, aber auch auf Gehwegen und Straßen seine Runden zieht. Die meisten Tiere leben zudem in Gruppen. Diese bestehen aus mehreren Weibchen sowie Männchen, die in einer gewissen Rangordnung harmonisch miteinander leben. Wer die Affengruppen beobachtet, erkennt die gegenseitige Zuneigung und Liebe, die jene Tiere füreinander hegen.
Kommen jedoch Menschen zu nahe, sind die Tiere durchaus vorsichtiger. Sie bewegen sich auf allen Vieren voran, können aber bei Bedarf auch sehr weit springen – wenn es nötig ist. Dabei verteidigen sie vehement ihr Revier: Nicht nur vor Menschen, sondern auch vor anderen Affengruppen. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich regelrechte „Affengangs“ gebildet, die sich rivalisierend verhalten. Das Verhalten wird bei zunehmender Nahrungsknappheit verständlicherweise aggressiver. Die Folge von stark zucker- sowie kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln hat das Verhalten, aber auch die Gesundheit der Tiere extrem beeinflusst.
Die Primaten sind nicht nur hyperaktiv und süchtig nach Süßem – die Zähne haben im Laufe der Zeit Fäulnis angenommen. Auch die Fortpflanzung hat in diese Rahmen hat einen enormen Sprung gemacht. Während es im Jahr 2020 um die 4.600 Makaken in der Stadt Lopburi gab, ist die Zahl inzwischen auf über 6.000 Tiere gestiegen. Die Stadt möchte künftig mit Sterilisierungen gegen die Überpopulation vorgehen und das Leben von Mensch und Tier besser schützen. Allerdings ist das leichter gesagt, als getan.
Veterinäre kämpfen zurzeit mit dem Wachstumsproblem der Affen. Die Quote der Sterilisierungen soll bei ungefähr 75 Prozent liegen, um dem Problem beizukommen. Aktuell können Ärzte allerdings nur 15 Prozent an Behandlungserfolgen verbuchen. Dabei ist die Affenstadt Lopburi in Thailand nicht das einzige Problem – es gibt noch viele weitere Städte in Asien, die mit Affenüberpopulation zu kämpfen hat.
Affen können, wenn sie hungrig sind oder sich angegriffen fühlen, sehr streitlustig werden. Doch Vorsicht vor Affenbissen: Diese können zu großen Wunden und Infektionen führen. Das liegt daran, dass Makaken mitunter Viren von Herpes B oder andere in sich tragen. Nach einem Unfall mit einem Affen ist es wichtig, sofort einen Arzt aufzusuchen.
Wie sollte ich mich im Affentempel in Thailand verhalten?
Wie wir alle wissen, sind Affen und somit auch der Javaneraffe dem Menschen sehr ähnlich. Wissenschaftler konnten unlängst belegen, dass sich Menschen und Affen zu ungefähr 93 bis 98 Prozent dieselbe DNA teilen. Affen verhalten sich demnach auch teilweise wie Menschen. Daher sollten Touristen einen ausreichenden Abstand zu den Tieren einhalten und sie nicht reizen oder provozieren.
Der Tourismus regt an, die Affen im Tempel nicht zu füttern – viel Urlauber tun es trotzdem. Die Affengruppierungen erwarten daher die Fütterung der Menschen und sind aggressiv, wenn sie keine Nahrung erhalten. Daher geben Tempelführer den Gästen am Empfang häufig einen kleinen Stock mit an die Hand, damit Besucher einen respektablen Abstand zum Tier einhalten können.
Mit den Snacks, den die Tiere von Menschen erhalten, werden die Tiere jedoch krank. Es kann zu gesundheitlichen Problemen wie Übergewicht, Diabetes oder Herzschwäche kommen – genauso wie beim Menschen auch. Viele Affen sterben infolge der nicht tiergerechten Nahrung. Wer also beim Besuch in der Affenstadt in Thailand das Tierwohl unterstützen möchte und sich vor aggressiven Tieren schützen will, sollte die Tiere nicht füttern. Beobachte die Tiere lieber von Weitem, gehe nicht direkt auf die Affen zu und zeige den Tieren den Respekt, den du auch von ihnen erwarten würdest.
Inzwischen versucht Thailand das Problem der Affen in den Griff zu bekommen. Tiergerechte Gehege an Stadträndern könnten die Lösung aller Probleme sein. Der Bau und die Betreuung der Affen, die nötig wäre, damit die Tiere friedlich und artgerecht leben könnten, sind jedoch zu teuer und ziehen sich hin. Somit muss erst noch ein Plan für die Makaken ausgearbeitet und subventioniert werden. Bis dahin leben die Javaneraffen weiter im Affentempel in Thailand und sorgen bei Anwohnern sowie Touristen für Überraschung, manche Erheiterung und viel Schabernack.
Man muss tierisch aufpassen...!
Müllhalde auf heiligem Boden
Warnung vor Attacken und Bissen
Besser nicht füttern...!
Dann ist auf dem heiligen Berg "der Teufel los"...
Aber Hua Hin hat ansonsten sehr viel Schönes zu bieten. Schauen Sie mal hier:
Tempel "Wat Khao Takiap" Khao Takiap Hill, Nong Kae, im Süden von Hua Hin, Thailand (auch Chopsticks Hill oder "Monkey Mountain" genannt) Quelle unseres Facebook-Fotos (links): Das Bild entstand auf dem Gelände des Wat Khao Takiap in Hua Hin und wurde auf dem englischen Newsportal Redd.it zu folgendem Thema veröffentlicht: Was passiert, wenn man das Schild
"Bitte Affen nicht füttern" ignoriert!
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