Manila:

Lateinamerika in Asien

Wer Bangkok gewohnt ist, dem wird der Smog und Verkehr in Manila höchstens ein Schulterzucken entlocken. Auch die Kriminalität in der Hauptstadt der Philippinen ist längst nicht so dramatisch wie sie gerne und häufig dargestellt wird. Schon gar nicht sollte man sich dadurch von einem Besuch abhalten lassen. Dass man auch ganz unbehelligt ein paar Tage in der geschichtsträchtigen Stadt der Philippinen verbringen kann, haben wir auf einem Besuch in Manila festgestellt.


Sicher gibt es gemütlichere Orte in Asien für einen längeren Aufenthalt, doch wer ohnehin durch Manila zu den schönsten Stränden der Region reist, sollte sich einen kurzen Aufenthalt in der ältesten Kolonialstadt nicht entgehen lassen. Belohnt wird der Besuch mit einen Einblick in die alten Kolonialzeiten, aus denen vor allem die Spanier einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Doch auch die letzten Kolonialherren nach dem zweiten Weltkrieg, die US-Amerikaner, sind ein wichtiger Grund dafür, warum die Philippinen heute eher an einen Inselstaat in Südamerika erinnern als an ein asiatisches Land.  

AUF DEN SPUREN DER SPANIER


Auf den Spuren der Spanier lässt es sich am besten im historischen Zentrum Manilas wandeln, in Intramuros. Das Viertel am alten Hafen ist noch heute von einer beeindruckenden Festungsmauer umgeben, die den Spaniern über 300 Jahre Schutz vor Übergriffen bot. Die Zitadelle ist der beste Ort für einen Spaziergang durch Straßen und Hinterhöfe wie man sie aus alten Piratenfilmen kennt. Wer darüber hinaus Details zur Geschichte der Anlage vermisst, findet in Intramuros die besten Museen Manilas. Das San Agustin Museum ist die älteste Kirche der Philippinen und die einzige von der UNESCO zum Weltkulturerbe ausgezeichnete Ruine der Stadt. Casa Manila ist die historische Nachbildung eines typischen Hauses eines Großhändlers zur Kolonialzeit und Fort Santiago war das Hauptquartier der Spanier. Die nach Erdbeben und Kriegen viele Male wieder aufgebaute Manila Cathedral schließlich ist noch heute die wichtigste Kirche der Filipinos, deren Bevölkerung zu 90 Prozent dem christlichen Glauben angehören.

Andere Sehenswürdigkeiten in Manila liegen nicht weit von Intramuros. Der Rizal Park hat seit der Schließung seiner Vergnügungszone „Baywalk“ an Popularität eingebüßt, von einheimischen Picknickern einmal abgesehen. Unbedingt sehenswert aber sind das alte Manila Hotel und das National Museum of the Filipino People. Das 1918 gebaute Haus zeigt unter anderem Artefakte aus der 1600 gesunkenen spanischen Gallone San Diego, die erst 1991 geborgen wurden. Wen das moderne Manila mehr interessiert, der ist am besten aufgehoben im neuen Business- und Ausgehviertel Makati City. Makati hat die neuesten Shopping Malls, die höchsten Bürotürme Manilas und die angesagtesten Hotels, Restaurants, Galerien, Cafés und Clubs.

Alexander Heitkamp

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