Hoffnungsfunke für Bergvölker: Deutsche helfen den Ärmsten!
Ein Kinderheim im Norden Thailands ermöglicht dem Nachwuchs von armen Bergstämmen eine Schul- und Berufsausbildung und somit Entwicklungschancen für eine lebenswerte Zukunft. Einfühlsame, beeindruckende Porträts eines deutschen Fotografen machen nun auf dieses wichtige Projekt aufmerksam.
Bangkok, 30. Oktober 2018
Viele Deutsche, die Thailand lieben oder dort leben, fühlen sich ihrem Gastland gegenüber auf verschiedenste Weise verpflichtet. Die Rede ist nicht von Touristen, die ihr Geld für Shopping, Entertainment und Insel-Luxus ausgeben und auch all' die anderen Annehmlichkeiten im thailändischen Königreich schätzen.
Viele Deutsche, die Thailand lieben oder dort leben, fühlen sich ihrem Gastland gegenüber auf verschiedenste Weise verpflichtet. Die Rede ist nicht von Touristen, die ihr Geld für Shopping, Entertainment und Insel-Luxus ausgeben und auch all' die anderen Annehmlichkeiten im thailändischen Königreich schätzen.
Vielmehr gibt es auch eine Handvoll Menschen, die mit offenen Augen durch das "Land des Lächelns" reisen, Land und Leute während eines längeren Aufenthalts kennen lernen und schließlich hinter dem vordergründig fröhlichen Antlitz der Thailänder den wahren Kern ihres Seins entdecken.
Und dieser hat in den seltensten Fällen mit himmelhochjauchzender Freude und einem angenehmen Lebensstil zu tun. Im Gegenteil.
Und dieser hat in den seltensten Fällen mit himmelhochjauchzender Freude und einem angenehmen Lebensstil zu tun. Im Gegenteil.
Missstände, soziale Ausgrenzung und bittere Armut prägen vor allem im sonst so romantischen Norden und Nordosten Thailands das vermeintlich idyllische Landleben der Bergvölker. Wer einmal durch diese Gegenden gereist ist und ein Herz für bedürftige Menschen hat, der wird die Eindrücke vor Ort niemals mehr vergessen.
Günter Oppermann: "Bildung für alle"
So erging es Günter Oppermann, heute 1. Vorsitzender des deutschen Vereins "Hoffnungsfunke.e.V." (Foundation "Spark of Hope") und Projektleiter seines Kinderheims in Phrao. Früher intensiv in Kirchenprojekte involviert, verließ er Deutschland vor über einem Jahrzehnt und verfolgte konsequent sein Ziel, "Bildung für alle" zu ermöglichen, die in den entlegenen Bergdörfern und in großer Armut leben. Fazit im Zeitraum 2008 - 2018:Mehr als 120 Jugendliche leben heute in Oppermanns Kinderheim und besuchen eine Schule, ein weiteres Dutzend lernt auf dem College, acht junge Erwachsene sogar auf einer Universität. Zudem organisiert "Hoffnungsfunke e.V." Vorsorgeuntersuchungen, sichert die Grundversorgung mit Nahrung und Medizin, bezahlt Schultransfers, Schulgebühren und Schulkleidung. "Nur durch den Zugang zu Bildung und das Erlernen von sinnvollen Berufen vor Ort können wir diese jungen Menschen vor dem Absturz in Drogen, Kinderprostitution und Kinderarbeit schützen, so Günter Oppermann.
Jonas Werner-Hohensee: Aktuelle Ausstellung in Bangkok
Von seinem Besuch in Nordthailand besonders angetan, entschied sich der in Mainz ansässige Profi-Fotograf Jonas Werner-Hohensee, auf das allgemein eher unbekannte Kinderheim in Phrao durch seine äußert einfühlsamen Aufnahmen aufmerksam zu machen. Diese sind aktuell - und noch bis 30. November 2018 - in einer Ausstellung im Goeethe-Institut in Bangkok zu sehen. Diese Fotos werden 2019 auch in einem Bildband publiziert, und sie sind auch privat per Bestellung erhältlich. "Wir kamen im Januar 2010 das erste mal nach Phrao, denn wir suchten ein kleines unterstützenswertes soziales Projekt, das wir mit unseren Arbeiten (meine Frau Anita als Grafikerin und meine als Fotograf), unterstützen könnten", erklärte der Künstler gegenüber der Thaizeit-Chefredakteurin bei der Ausstellungseröffnung."Anders als andere Charity-Initiativen"
"Es gibt sehr viele Kinderheime im Norden Thailands, allein im Bezirk Chiang Mai sind es 104 an der Zahl, und nicht alle sind in einem entsprechenden Zustand. Und meist bleibt es unklar, ob die Spendengelder bei den Kindern und deren Versorgern überhaupt ankommt". Günter Oppermanns Kinderheim (mit Vereinssitz in Wiesbaden) unterscheidet sich bereits vom Gebäude her komplett von allen anderen: massive Bauweise, gut geplante Anordnung der Zimmer und Sanitäranlagen.Analoge Fotos mit Tiefgang!
Jonas Werner-Hohensee experimentiert bereits seit einiger Zeit mit altem, analogem Material und schoss Bilder mit einer alten Großbildkamera aus den 70iger Jahren. "Das Arbeiten mit dieser Technik ist die langsamste Art der Fotografie, die es heute gibt. Allein das Einrichten der Kamera dauert fast 20 Minuten, und bis das erste Bild gemacht ist, sind weitere 20 Minuten vergangen. Man kann noch nicht einmal das Motiv auf der Mattscheibe sehen, da der Film einem die Sicht versperrt. Hinzu kommt noch die Unkontrollierbarkeit des Materials. Polaroid stellte 2008 die Produktion des berühmten T55 ein, und somit befindet sich auf dem Markt nur noch abgelaufenes Material. Teilweise arbeitet ich mit Polaroidfilmen, die seit 1990 abgelaufen sind. Die Chemikalien sind ausgetrocknet oder zähflüssig und verteilen sich nicht richtig, wodurch allerdings spannende Abrisse in den Bildern entstehen".Manche Augen funkeln, manche sind tot...
6 Wochen lebte der Fotograf mit seiner Frau und den Kindern in Oppermanns Kinderheim, begleitete sie ihn ihrem Schulalltag und zu ihren Familien in den Bergdörfern. Dabei entstanden Portraits, die sehr viel Emotion in sich tragen. "Ungeschönt, ungestellt einfach ehrliche und direkte Emotionen. So sahen wir im Kinderheim in fast 120 Augenpaare von Kindern zwischen 5 und 16 Jahren". Der Kontrast könnte nicht größer sein, so Jonas Werner-Hohensee. "Einerseits sahen wir strahlende Kinderaugen, wissbegierig und offen für Neues. Die Augen der Kids in den Dörfern hingegen, sich selbst überlassen und gezeichnet vom bitteren Alltag, waren "alt". Da war kein Funkeln. Nur Angst. Sie haben keine Entwicklungsmöglichkeiten, kennen nur Armut und Stress. "Hier setzt das Kinderheim in Phrao an", erklärt Maren Niemeyer, die deutsche Leiterin des Goethe Instituts in Bangkok.Maren Niemeyer, Goethe Institut: "Sinnvolle Ausstellung"
"Die Foundation Spark of Hope kümmert sich nunmehr seit 10 Jahren um die Unterkunft, Versorgung, Sicherheit und Ausbildung der Kinder und Jugendlichen - davon haben wir uns vor Ort überzeugt. 2016 entstand in Phrao auch ein Ausbildungszentrum mit einer Näherei, einer Bäckerei und einer Autowerkstatt. Deshalb haben wir Günter Oppermann und Jonas Werner-Hohensee diese Ausstellung in Bangkok ermöglicht, denn sie leisten einen kulturell wichtigen Beitrag".
Nathalie Gütermann; Fotos: Jonas Werner-Hohensee
Ausstellung "Spark of Hope":
Bis 30. November 2018 im Goethe Institut Bangkok. Web: goethe.de/thailand
Verkauf der Bilder über Jonas Werner-Hohensee. Studio Mainz.
Web: Jonas-Werner.com. 2019 wird ein Bildband zu erwerben sein. Die Erlöse kommen dem Kinderheim zugute.
ADRESSEN
FOUNDATION "SPARK OF HOPE" Thailand
128 Moo 5, Baan Maewaen, Phrao 50190
HOFFNUNGSFUNKE.e.V. Deutschland
Winzerstraße 7
D - 65207 Wiesbaden
Weitere Informationen über den Verein, Spenden und Patenschaften:
Deutsche Ansprechpartnerin: Sabrina Kolodziej - auch eine Deutsche in Thailand, die als Botschafterin von "Spark of Hope" diesen Verein tatkräftig unterstützt.
Email: sabrina@sparkofhope.de. Web: hoffnungsfunke.de
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